Prolight und Sound 2022: So haben wir produziert!

Unser Kameramann Kim | Foto: Lena BilsUnser Kameramann Kim | Foto: Lena Bils

Wir geben in diesem Artikel einen kleinen Einblick hinter die Kulissen von stage223. Die Prolight und Sound ist für uns jedes Jahr ein Highlight. Umso mehr haben wir uns im Team gefreut, dass wir 2022 wieder ohne große Einschränkungen an der Messe teilnehmen konnten. Natürlich stand unsere Berichterstattung wieder im Vordergrund. Wie wir Live gegangen sind, zeigen wir hier.

“Findet die Prolight und Sound dieses Jahr statt? Unter welchen Bedingungen werden wir berichten können? Kommen überhaupt viele Aussteller?” Diese und viele weitere Fragen haben wir uns vorab im Team gestellt. Eine Frage stellte uns dieses Jahr aber nicht: “Fahren wir zur PLS?” Die Antwort war klar: Ja natürlich!

Schnell wurde klar, dass dieses Jahr drei Hallen auf dem Frankfurter Messegelände mit der Prolight und Sound belegt sein werden. Die Musikmesse wurde im voraus schon abgesagt. Sie wird wohl auch nicht wiederkommen. In den Hallen 11, 12.0 und 12.1 waren Lichttechnik, Bühnenausstattung und Audio untergebracht. Unserer Meinung nach gut gewählte Messehallen. Kurze Laufwege und Hallen, die auch für Aussteller dieser Branche geeignet sind.

In unseren Vorplanungen konnten wir als mit drei Streams aus drei Hallen planen. Zusätzlich gab es noch zwei Podcastproduktionen. Diese waren Premiere auf der Messe. Der “stage talk”- Podcast ist schließlich erst durch die Pandemie entstanden.

Nico und Jan am Stand von LD Systems | Foto: Lena Bils

Wir sind Live: Unsere Technik!

Da in den letzten Jahren das Thema Streaming auch in der Veranstaltungsbranche zwangsweise angekommen ist. möchten wir einen detaillierten Blick in unser Setup geben. Fangen wir mit dem Herzstück an: Der Kamera. Gedreht haben wir mit einer Sony PDW-700. Diese Kamera ist zwar schon ein bisschen älter, jedoch immer noch am Markt etabliert. Unser Livestream lebt von unseren Rundgängen und Interaktionen. Dafür ist es unabdingbar eine zuverlässige Kamera zu haben. Denn wir können im Stream nicht mal eben neu ansetzen. Bei der Kamera hat unser Kameramann alle wichtigen Funktionen wie Blende, Filter und Farben im direkten Zugriff. Auch die Ergonomie spielt eine Rolle. Eine Stunde Stream mit einer Kamera in der Hand ist deutlich anstrengender als mit einer Schulterkamera. Ein Katzenspiel ist es jedoch nicht. Die Kamera bringt inkl. Objektiv und Zubehör wie Akku rund 11 kg auf die Waage.

Im Gespräch mit Arne Deterts | Foto: Lena Bils
Im Gespräch mit Arne Deterts | Foto: Lena Bils

Eine wichtige Schnittstelle sind die beiden XLR-Verbindungen zum mobilen Audiomischer. Über ein Spiralkabel sind Kamera und Tontasche miteinander verbunden. Gerade bei unseren spontanen Aktionen ist ein Spiralkabel von hoher Bedeutung. So kann Kim an der Kamera auch mal einen Meter spontan nach vorne gehen, ohne dass Stefan direkt mitgerissen wird. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Stefan Lohrsträter, der den Ton gemischt hat.

In seinem Bauchladen hat sich ein Zoom f8n als Mischpult befunden. Mit zwei Sennheiser Evolution Handfunkstrecken war der Mischer natürlich nicht ausgelastet, aber die größte Herausforderung ist bei unseren Streams eher zu erkennen, ob jetzt Jan oder Nico den Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin “rasiert”. Übrigens ein Wörtchen aus dem Fernsehumfeld: “Seinen Gesprächspartner das Mikrofon zum Sprechen halten”.

Über den Kopfhörer konnte Stefan einerseits seine Mischung direkt aus dem Zoom f8n abhören, aber auch den Rückton der Kamera. Das Spiralkabel verfügt nämlich nicht nur über zwei XLR- Wege zur Kamera, sondern auch über einen Rückweg. So konnte Stefan den Ton kontrollieren, der auf der Kamera ankommt.

Stefan steckt das Spiralkabel an | Foto: Lena Bils
Stefan steckt das Spiralkabel an | Foto: Lena Bils

Via Mobilfunk zu YouTube

Unser Bild inkl. Ton senden wir über einen Encoder zu YouTube. Wir nutzen hier immer wieder Geräte von LiveU. In diesem Fall eine LiveU Solo. Dieses Gerät sendet das Videosignal über Mobilfunk zu den YouTube-Servern, sodass ihr Live bei unserem Rundgang dabei sein könnt. Die Besonderheit bei LiveU ist die sogenannte Bonding-Technologie. Das Gerät nutzt nicht nur eine LTE-Verbindung, sondern mehrere. Das hat den großen Vorteil, dass wir nicht nur von einem Netz abhängig sind. In unserem Fall nutzen wir alle drei deutschen Netze: Telekom, Vodafone und Telefonica. Die LiveU Solo verteilt bandbreitenabhängig die Daten auf die drei Netze und bündelt sie wieder auf Servern, um dann stabil zu YouTube zu streamen. Sollte ein Netz kurzfristig überlastet sein, oder nicht genug Bandbreite liefern, werden die Daten in Echtzeit auf die weiteren LTE-Verbindungen verteilt. So sind wir ziemlich sicher, dass wir keine Streamabbrüche zu befürchten haben.

LiveU Solo - Unsere LTE Sendeeinheit | Foto: Lena Bils
LiveU Solo - Unsere LTE Sendeeinheit | Foto: Lena Bils

Podcasting auf der Messe

Dieses Jahr waren noch zwei zusätzliche Termine geplant: Eine Podcastaufnahme mit Mira Wölfel, Director Prolight und Sound, und eine Userpodcastfolge direkt vom Steinigke Showtechnic Stand. Mikrofoniert haben wir hier mit Shure SM7b. Das Mikrofon, welches wohl am meisten für Podcastaufnahmen genutzt wird. Unser Zoom f8n kam auch hier zum Einsatz. Denn der Mischer kann auch Multitrackrecording. Im Schnitt hatte Nico also alle Mikrofone separat vorliegen und konnte so beide Podcastfolgen sauber nachmischen. Zusätzlich kam bei der Folge am Messestand noch ein Atmomikrofon zum Einsatz.

Besonderheit der beiden Messefolgen war, dass wir diese nicht nur tonlich, sondern auch bildlich aufgenommen haben. Jeweils eine Sony Alpha 6600 und 6400 liefen parallel mit, um daraus einen Videopodcast zu schneiden. Für kleine Einsätze sind diese Kameras gut geeignet, jedoch haben wir auch festgestellt, dass sie für lange Aufzeichnungen nicht geeignet sind. Nach gut einer Stunde steigen die Kameras aus. Dort ist die Wärmeentwicklung der Fotoapparate dann doch zu groß und sie schalten sich ab.

Die Podcastrunde am Steinigke Stand | Foto: Lena Bils
Die Podcastrunde am Steinigke Stand | Foto: Lena Bils
Im Gespräch mit Mira Wölfel | Foto: Lena Bils
Im Gespräch mit Mira Wölfel | Foto: Lena Bils

Für uns war die Prolight und Sound 2022 ein großer Erfolg. Unsere Streams wurden von euch sehr gut angeschaut und das Feedback hat uns bestärkt, weiter zu berichten und uns neue Formate und Ideen auszudenken! Wir sagen euch für die Treue und Unterstützung einen herzlichen Dank! Und zusätzlich geht der Dank auch an Nico Deutschland, Stefan Lohrstäter und Lena Bils für die tatkräftige Unterstützung!

Fotos: Lena Bils

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden