Volle grandMA3 Offensive bei der Eröffnungsfeier des AFC Asian Cup

Foto: Katara StudiosFoto: Katara Studios
Pressemitteilung: Lightpower, 30. April 2024

Die Eröffnungsfeier des AFC Asien Cups im Lusail Stadion in Doha, Katar, am 12. Januar 2024 war nicht nur ein großartiges Fußballereignis, sondern auch ein echter Augenschmaus dank des beeindruckenden Lichtdesigns von Roland Greil und seinem Team. Mit einer atemberaubenden 360°-Stadionshow, die eine fantastische Geschichte erzählte und visuelle Opulenz auf höchstem Niveau bot, begeisterte Greil die Zuschauer in aller Welt.

Die Aufgabe bestand darin, ein theatralisches Gesamtdesign zu entwickeln, das nicht nur das visuelle Spektakel einer großen Stadionshow bietet, sondern auch alle Anforderungen einer 360°-Übertragung erfüllt. In Zusammenarbeit mit dem Technischen Direktor Shannon Gobell gelang es Greil, ein vielseitiges Rigg zu entwickeln, das die komplexen Anforderungen erfüllte und eine perfekte Ausleuchtung der Show ermöglichte.

Die Herausforderung: Flexibilität und Perfektion
Greil wählte ein grandMA3 System, um die Beleuchtung zu steuern. Dieses bestand aus vier grandMA3 full-size Pulten für die Produktion und vier grandMA3 light als mobile Pulte im Stadion, unterstützt von zwölf grandMA3 processing units XL. Darüber hinaus wurden drei weitere grandMA3 full-size Pulte für vorbereitende Arbeiten im previz Studio eingesetzt.

Foto: Katara Studios
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„Die volle Redundanz sowie die Einbindung der Remote-Pulte in das Netzwerk waren für uns besonders wichtig, da wir so von verschiedenen Standorten im Stadion aus arbeiten konnten. Und für eine Show dieser Größenordnung ist die Multi-User-Fähigkeit der Lichtpulte unabdingbar, da wir in solchen Fällen mit mehreren Programmierern arbeiten, um die Arbeitslast in der vorgegebenen Zeit bewältigen zu können“, erklärt Roland Greil.

Mit der Eröffnungsfeier des AFC Asian Cups setzte das Team um Roland Greil erstmals ein grandMA3 System ein. „Eine leistungsstarke Plattform zu haben, war für dieses Projekt von enormer Bedeutung, um die Komplexität und die Vielzahl der unterschiedlichen Anforderungen zu bewältigen“, so der Designer weiter. „Ebenso wichtig waren die Zuverlässigkeit sowie der erfolgreiche Betrieb innerhalb einer größeren Netzwerkinfrastruktur.“

Die Idee war, dass das Lichtdesign in erster Linie als „Leinwand“ für das von Visual Creative Director Sila Sveta wunderschön gestaltete Bühnenbild fungieren und das visuelle Storytelling – ein 21-minütiges, perfekt choreografiertes Meisterwerk mit fantasievollen Kostümen – mit einem virtuellen Rahmen aus Licht unterstützen sollte. Erst gegen Ende der Show dehnten sich die Lichteffekte in den Raum aus und wurden stärker, um die Zuschauer visuell zur Eröffnung des Sportereignisses zu führen.

Foto: Katara Studios
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Schnellere, effizientere Programmierung mit stärkerer Konzentration auf die Bühne
Die Programmierung der Show wurde von Michael Kühbandner und Markus Neubauer mit der grandMA3 Software Version 1.9.7.0 durchgeführt, die eine effiziente Umsetzung der komplexen Aufgaben ermöglichte. Während Michael Kühbandner Flexibilität, Durchgängigkeit und Praxistauglichkeit“ als wesentliche Pluspunkte der Software nannte, beschrieb Markus Neubauer detaillierter, welche positiven Eigenschaften ihn im Laufe der Programmierung am meisten beeindruckt haben: „Wir konnten mit Hilfe von Phasern sehr schnell komplexe Bewegungsabläufe erstellen und diese während der Proben perfekt für die Kameras anpassen. Und in einer Situation, in der wir aus Zeitgründen gleichzeitig an der Vorproduktion und an den Presets im Stadion arbeiten mussten, konnten wir unsere Presets und Sequenzen mittels Datenpools ständig synchronisieren, obwohl wir in zwei verschiedenen Umgebungen gleichzeitig programmierten. Nicht zu vergessen die MIB-Timings pro Cue. Um zu vermeiden, dass einige Traversen „schwanken“, habe ich für verschiedene Cues unterschiedliche MIB-Fade-Zeiten verwendet. Das wäre mit einem grandMA2 System nicht möglich gewesen. Generell gefällt mir, dass man jetzt viel mehr auf der Bühne arbeiten kann und sich weniger auf das Pult konzentrieren muss, weil man zum Beispiel bei Phasern sofort sieht, was man programmiert.“

Um die größtmögliche Effizienz bei der Programmierung einer so großen Show zu gewährleisten, nutzten die beiden Programmierer eine Reihe von neuen Funktionen der grandMA3 Software.

Bessere Übersicht bei komplexen Anwendungen
Markus Neubauer nennt an erster Stelle die Selektionsraster-Funktion: Dank des Selektionsrasters konnten wir alle Phaser- und Delay-Zeiten in der 360°-Stadionshow exakt aufeinander abstimmen und das mit einer einzigen Gruppenauswahl – obwohl wir Traversen mit unterschiedlicher Anzahl von Lichtern hatten.“

Dem stimmt Michael Kühbandner zu: „Das Selektionsraster spart definitiv viel Zeit, sowohl was die Gruppierung, die Effekte als auch das Aufstellen der Lichter angeht. In Verbindung mit dem neuen MAtricks-Fenster mit Verzögerungszeiten und der Option Mirror Grid ist es ein sehr mächtiges Werkzeug. Aber auch die Multitouch-Displays haben meine Arbeit erheblich beschleunigt. In Verbindung mit der Möglichkeit, die Bildschirmbereiche größer als die Bildschirmauflösung einzustellen, ist man einfach viel schneller, wenn man z.B. weniger häufig genutzte Pools und Elemente am Rand anordnen kann und Dinge einfach mit drei Fingern verschieben kann, anstatt tatsächlich die Ansicht zu verändern.“

„Und die Swipeys für wichtige Funktionen wie Etikett/Kopieren/Verschieben/Speichern etc. sparen jede Menge Tastenanschläge und Gesten – und damit Zeit“, fährt er fort. „Mir gefällt auch die Baumstruktur, die für das gesamte System eingeführt wurde, und die damit verbundene Umstrukturierung vieler Bereiche. Durch die Möglichkeit, Unterobjekte einfach aufklappen zu können, statt sie in anderen Fenstern suchen zu müssen, fällt es mir viel leichter, den Überblick zu behalten, was mir weitere Zeit spart.“

Roland Greil ergänzt: „Im Zusammenspiel mit Vectorworks und Depence haben wir auch GDTF und MVR genutzt und damit unseren gesamten Workflow effizienter gestaltet.“

Der Designer fasst zusammen: „Die Eröffnungsfeier des AFC Asian Cup in Doha war für uns alle ein besonderes Projekt. In Zusammenarbeit mit einem exzellenten Team haben wir unmittelbar vor dem Eröffnungsspiel eines großen Fußballturniers eine bezaubernde Theatershow von der Größe eines Stadions mit einer anspruchsvollen Kulisse auf dem Spielfeld geschaffen. So etwas macht man nicht jeden Tag, und ich bin stolz auf unsere Arbeit und das Ergebnis. Die Entscheidung, bei diesem Projekt zum ersten Mal mit einem grandMA3 System zu arbeiten, hat sich als absolut richtig erwiesen.“