Bei meinen Seminaren und Workshops, schaue ich bei dem Thema Ladungssicherung immer wieder in erwartungsvolle Gesichter, was ich denn jetzt wohl erzählen will! Insbesondere bei den DJ Kollegen, steht dort immer auch ein großes Fragezeichen, was Ladungssicherung mit dem Deejaying zu tun haben könnte!
Immer wieder wird das Thema mit dem Güterkraftverkehr und dort mit dem LKW-Transport in Verbindung gebracht, oftmals glaubt man sogar, dass es Unterschiede zwischen privat und gewerblich gibt.
In den folgenden Information dürfte aber sehr schnell deutlich werden, dass das Thema „Ladungssicherung“, jeden Verkehrsteilnehmer was angeht, erst recht auch uns DJ’s und insbesondere die mobilen Kollegen.
Auszug aus der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) § 22 Ladung:
(1) Die Ladung einschließlich der Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten regeln der Technik zu beachten.
(2) Fahrzeug und Ladung dürfen nicht breiter als 2,55m und nicht höher als 4,00 m sein…
(4) …ragt das äußerste Ende der Ladung mehr als 1 m über die Rückstrahler des Fahrzeugs nach hinten hinaus, so ist es kenntlich zu machen durch mindestens
1. eine hellrote, nicht unter 30×30 cm große, durch eine Querstange auseinander gehaltene Fahne.
Stand: Februar 2018, Link zur StVO §22 in Juris.
Wie ersichtlich wird, macht die StVO an dieser Stelle keine Unterschiede zwischen privat und gewerblich oder bezeichnet irgendwelche besonderen Fahrzeug, als solches gilt der §22 gleichermaßen für PKW, wie für Fahrräder, motorisierte Zweiräder etc.
Da muss der Kasten Wasser im Kofferraum genauso gesichert werden, wie irgendwelche sperrigen Bauplatten oder Langhölzer, welche dann noch nach hinten kenntlich gemacht werden müssen.
Was lernen wir daraus? – Ein Zwischenfazit
Auch wir DJ’s müssen unser Material und Equipment sichern!
Wenn ich da Bilder bei dem ein oder anderen Kollegen, von der Verladung seiner Technik sehe, Zweifel ich allerdings an dem Wissen und Verständnis derer, über die Existenz der StVO und dem §22 Ladung und deren Anwendung.
Welche Möglichkeiten der Ladungssicherung gibt es?
Niederzurren unter Verwendung von Zurrgurten
Man kann Ladung (Equipment, Technik, Material etc.) unter Verwendung von „Zurrgurten“, mit im PKW vorhandenen Zurrpunkten, durch niederzurren sichern! Beim Laden ist dabei immer darauf zu achten, dass schwere und stabile Teile nach unten geladen werden und leichtere Teile oben geladen werden. Zurrgurte unterliegen einer bestimmte Zulassung und Beschaffenheit. So verfügen zugelassene Gurte über ein Zurrgurtetikett, von dem man die technischen Daten des Gurtes entnehmen kann, u.a. die wichtige Angabe der zulässigen Zurrkraft (LC) in daN, welche im richtigen Verhältnis der zu verzurrenden Ladung stehen sollte. Eine Masse der Ladung mit 1000 daN, mit einem Zurrgurt mit einer Zurrkraft von 500 daN zu sichern, ist da wenig Erfolg versprechend!
Ladungssicherung durch Formschluss
Man kann Ladung auch durch formschlüssiges Laden sichern, in dem man die Ladungsteile so verstaut, dass es keine Lücken zwischen den einzelnen Teilen gibt und somit ein Verrutschen grundsätzlich gar nicht erst möglich wird. Auch hier gilt schwere Teile nach unten und leichte Teile nach oben zu verladen. Zusätzlich ist die Ladehöhe zu beachten, denn bei den üblichen PKW ist diese in der Regel, durch die Höhe der Sitze begrenzt!
Welche Transportmöglichkeiten für DJs gibt es noch?
Neben dem üblichen PKW, bei dem man in der Regel Maßnahmen zur Vergrößerung des Ladevolumen z.B. durch Umklappen der Rückbank tätigen muss, gibt es sicherlich optimalere Möglichkeiten.
Ideal bietet sich hier immer die Verwendung von einem Anhänger an. Diese müssen mittlerweile vom Gesetzgeber her mit Zurrpunkten ausgestattet sein, sind relativ günstig in der Anschaffung und dem Unterhalt und verkürzen vielfach den Ladevorgang, wodurch man im Ergebnis auch wieder Zeit und Geld sparen kann. Insbesondere ein Kofferanhänger mit Rampe, bietet hier vereinfachte Möglichkeiten, gegenüber einer zeitaufwendigen Beladung des PKW und obendrein ein gewisses mehr an Sicherheit bezüglich Diebstahl und Witterung.
Aber Achtung bei der richtigen Gewichtsverteilung!
Ein Anhänger, insbesondere 1-Achs-Anhänger, sollte immer die größtmögliche Beladung, vorne auf der Deichsel haben, da er sonst schnell anfällig für Schlingerbewegungen wird, welche gefährliche Situationen hervorrufen können. Wer noch mehr Geld investieren möchte, greift unter ähnlichen Bedingungen wie beim Anhänger, auf einen Transporter zurück.
Ich hoffe an dieser Stelle zum Thema Ladungssicherung ein wenig Licht ins Dunkel der „Mythen“ und falschen „Annahmen“ gebracht zu haben und würde mir wünschen, wenn es zukünftig diesbezüglich weniger Unfälle und Schäden geben würde!
Hinweis: stage223 gibt keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Informationen.