In diesem Artikel erklären wir euch Grundlagen, Normen und Begriffe zum Thema Rigging, Traversen und Anschlagmittel. Was ich bei dem Thema Rigging beachten muss, erklärt euch unser Experte im Video. Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Globaltruss entstanden. Vielen Dank dafür!
Was ist Rigging?
Als Rigging wird der Prozess bezeichnet, welcher in der Veranstaltungstechnik mit dem Aufhängen von Lasten zu tun hat. Lasten können hier zum Beispiel Movingheads, Scheinwerfer, LED Wände, oder auch Lautsprecher in Form von Line Arrays sein. In der Regel werden Lasten mittels Traversensystemen aufgehängt.
Eine kleine Korrektur zu einem Fehler im Video bei 4:36: D8+ Motoren dürfen in der Last hängen bleiben.
Die Aussage an dieser Stelle bezieht sich auf D8 Motoren, die aus der Last genommen werden müssen.
Welche Traversen werden wofür verwendet?
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Traversen. Alle Typen haben wir auch in unserem Veranstaltungstechnik Lexikon aufgeführt. Alle Traversen unterscheiden sich durch die Gurtrohrstärke, Gurtrohranzahl, Verbinderarten und das Material, aus dem sie gebaut sind. Als Material wird hier best legiertes Aluminum verwendet. Die Bezeichnung des Rohmaterials für Traversen heißt 6082T6.
Welche Traglast eine Traverse aufnehmen kann, zeigt auch schon die Verbinderarten. Hier unterscheidet man zwischen geschraubte Endverbinder, Hülsenverbinder und dem klassischen Konusverbinder. Bei Schwerlasttraversen kommen Gabelkopfverbindungen zum Einsatz.
Diese wird beispielsweise zur genauen Positionierung von Geräten wie Scheinwerfern über einem Messestand verwendet. So können Geräte von der Haupttraverse abgesetzt werden.

Die 2-Punkt Traverse wird meist in Form einer Rasterdecke eingesetzt und spielt ihr Stärken im Gridverbund aus.

Mit einer 3-Punkt Traverse lassen sich Konstruktionen mit höheren Lasten realisieren. Dank Ecken lassen sich somit komplette Carrees für Bühnen oder auch einen Messestand bauen.

Zu den meist genutzten Traversen gehört die 4-Punkte Traversen, welche im professionellen Umfeld zum Standard gehört. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Größen von 10x10cm bis hin zu 120cm Gurtmaß ist alles dabei. Meist kommt diese auch bei einem sogenannten PreRig zum Einsatz, an dem weitere Traversensysteme angeschlagen werden. Somit erfüllt die 4-Punkt Traversen die hohen Anforderungen im professionellen Bereich der Veranstaltungstechnik.


Wie kann ich Traversen fliegen?
Möchte ich aus optischen Gründen keine Tower bzw. keinen Ground Support in meiner Konstruktion haben, muss ich eine Traverse fliegen. Das heißt, diese von oben zu hängen. Hierbei ist es immer wichtig die richtigen Anschlagmittel zu wählen, die Sicherheitsfaktoren zu beachten und das richtige Hebezeug zu verwenden. Hebezeug können Handkettenzüge oder auch Elektrokettenzüge sein.
Was bedeutet bei Kettenzügen der Begriff des “tothängens” ?
Kettenzüge werden generell in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Es wird zwischen D8, D8+ und C1 Kettenzug unterschieden.
Beim D8 Motor ist keine zweite Sicherung im Motor vorhanden, sodass dieser entweder durch eine Sekundärsicherung gesichert werden muss oder dieser komplett aus der Last genommen werden muss. Der Begriff des “Tothängens” beschreibt also den Vorgang, den D8 Kettenzug komplett aus der Last zu nehmen.
Was ist der Unterschied zwischen einem D8+ und einem C1 Motor?
Der C1 Motor verfügt gegenüber dem D8+ über mehr Sensoren und darf auch bei Publikumsverkehr verfahren/ bewegt werden. Beim D8+ Motor ist eine zusätzliche Sicherung verbaut jedoch dürfen sich hier während des Hebens keine Personen unter der zu hebenden Konstruktion befinden.
Was gibt es für Anschlagmittel?
Als Anschlagmittel kann folgendes verwendet werden:
- Drahtseile
- Half Coupler
- Ketten
- Stealflex
- Rundschlingen
- Schäkel
- Gizmos
Was ist ein Gizmo?
Ein Gizmo dient als Bindeglied zwischen Traverse und dem Kettenzug. Der Gizmo verteilt die Last gleichmäßig auf der Traverse und ermöglicht somit ein sicheres Hängen.

Welche Normen und Schriften gibt es zum Thema Rigging?
Weitere Information zum Thema Rigging findest du in der
DGUV 215-313 und
der SQ P1 der Veranstaltungswirtschaft.
Gerade in der SQ P1 finden sich beispielhafte Darstellungen gebräuchlicher Anschlagmethoden und viele weitere nützliche Inhalte zum Thema Rigging.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten im Rigging Bereich habe ich?
Global Truss bietet hier mit seiner Truss Academy eine Weiterbildungsmöglichkeit für alle fach interessierten Personen an, die sich in dem Bereich Rigging, Bühnenbau und Sicherheit in der Veranstaltungstechnik aus- oder weiterbilden wollen. Diese ist auch für Neulinge und Quereinsteiger geeignet.